Orange als Alarmfarbe und Zeichen der Hoffnung

Die Orange Day's starten am 25.11. mit dem von der UN ausgerufenen internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und enden am 10. 12. mit dem Tag der Menschenrechte.

Auch die Soroptimisten (SI) sind diesen UN-Zielen verbunden, insbesondere dem Kampf gegen Gewalt an Frauen. Die anhaltend hohe Zahl an Gewalttaten gegen Frauen ist ein Punkt auf den immer wieder nachdrücklich aufmerksam gemacht werden muss- daran dürfen wir uns nicht gewöhnen!

Daher auch die Wahl der Farbe "Orange". Orange als Alarmfarbe - denn die Zahlen sind alarmierend:

Laut aktueller Erhebung des Bundesinnenministeriums ist 2022 die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland um 8,5% auf 240.547 Opfer gestiegen, davon über 90 % Frauen. Fast 35 % aller Frauen sind mind. einmal in ihrem Leben von physischer oder psychischer Gewalt betroffen.

Doch Orange ist aber auch die Farbe für Licht und Wärme und steht damit für die Hoffnung auf ein Leben ohne Gewalt an Frauen und Kindern.

ASS

Anonyme Spurensicherung bei Sexualstraft

Es ist passiert, dir wurde Gewalt angetan. Eine schreckliche Situation. Doch damit überhaupt die Möglichkeit besteht den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, braucht es gerichtsverwertbare Beweise.

Dafür gibt es Die Anonyme Spurensicherung. Das ist eine medizinische Untersuchung, die nach einer Sexualstraftat auf Wunsch der Betroffenen vertraulich und kostenfrei durchgeführt werden kann. Bei dieser Untersuchung werden die Spuren der Tat dokumentiert und gesichert.

Jedes Bundesland führt eine Liste mit Krankenhäusern, die solch eine Abteilung haben. Mehr Informatioen unter. https://www.hilfe-fuer-frauen-ev.de/ass/ (Nordrhein-Westfalen).

Gewalt im Netz

Orange Day's 25.11. - 10.12.

Anlässlich der Orange Days vom 25.11-10.12. wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Gewalt nicht immer körperlich ist.

Viel Mißbrauch und seelische Gewalt findet im digitalen Raum statt.
Haßreden, Hetze, schlimme Fotos verletzten und zerstören Menschen.

Schütz euch und holt euch Hilfe! Ihr seit nicht alleine!

Rollenbilder

anläßlich der Orange Days 2023

Gewalt gegen Frauen und die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen:
Ein Thema, das uns allen wichtig sein sollte!
Was können wir tun, um Gewalt gegen Frauen zu beseitigen?
Die Grundlage dafür, ob Menschen in ihrem späteren Leben Gewalt ausüben, wird in
der Kindheit geschaffen.
Maßgeblich sind die Bezugspersonen - und die engsten Bezugspersonen sind
oftmals die Mütter. Um Gewalt gegen Frauen zu beseitigen muss also ein
entsprechender Einfluss der Mütter auf ihre Kinder ausgeübt werden - und ich
spreche bewusst nicht nur von den Söhnen, denn Gewalt gegen Frauen und
Mädchen wird leider auch von Geschlechtsgenossinnen ausgeübt, z.B. in
Mädchenbanden.
Worum geht es bei dem Einfluss der Mütter auf die Kinder? Sicher nicht um Verbote
wie "Du darfst niemanden schlagen", denn: Viel wirksamer ist das Verhalten der
Mütter. Kinder lernen am Modell.
Wenn die Mutter also zu den Kindern sagt, "Du darfst niemanden schlagen", aber
selbst die Kinder schlägt, hinterlassen diese Schläge bei den Kindern einen viel
tieferen Eindruck und haben viel stärkere Auswirkungen auf ihr eigenes Verhalten,
als das Verbot.


Aber der Umgang der Mütter mit den Kindern ist nicht alles, was die Kinder prägt. Es
ist auch der Umgang anderer Personen mit den Müttern - und wie die Mütter darauf
reagieren. Und hier komme ich wieder zu Gewalt gegen Frauen: Wenn Töchter
mitbekommen, dass ihre Mütter sich Gewalt von anderen Personen in irgendeiner
Art und Weise gefallen lassen, halten sie das für normal und richtig und werden eine
Bereitschaft entwickeln, sich das ebenfalls gefallen zu lassen.


Wenn wir nun auf beispielsweise die deutsche Geschichte blicken, ist es noch gar
nicht lange her, dass Frauen in der Regel abhängig von ihren Ehemännern waren -
die Ehemänner durften entscheiden, ob die Frauen arbeiten durften.
Finanzielle Abhängigkeit macht unfrei. Wir haben immer noch ein gender pay gap,
ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle und viel zu wenige Frauen in
Führungspositionen. Das begünstigt Gewalt gegen Frauen.
Doch zurück zur deutschen Geschichte. Vergewaltigung in der Ehe war hier bis zum
15. Mai 1997 keine Straftat. Man mag meinen, was hinter verschlossenen
Schlafzimmertüren vor sich geht, habe keinen Einfluss auf die Kinder - weit gefehlt.
Ein Ehemann, der seiner Frau in Abwesenheit der Kinder Gewalt antut, verhält sich
ganz sicher auch in Gegenwart der Kinder weniger respektvoll gegenüber seiner Frau
als ein liebevoller Ehemann. Es sind kleine Gesten und Formulierungen, die die
Kinder wahrnehmen.
In einer Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen benötigen wir eine gleiche Bezahlung
von Männern und Frauen für die gleiche Arbeit, ein ausgeglichenes Verhältnis von
Frauen und Männern in Führungspositionen und in Partnerschaften einen
gegenseitigen respektvollen, liebevoll-zugewandten Umgang, wozu auch gehört,
dass Pflegearbeit und Belastungen, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben
entstehen, ausgeglichen auf die Partner verteilt werden.
Ich finde: Es gibt noch viel zu tun, los geht's!


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