Oranges Days 2024

Wohin bei Not und Gewalt

Du bist in einer Notlage oder akuter Gewalt ausgesetzt? Du weißt nicht, wohin du dich nun wenden kannst? Wir haben in unserer diesjährigen Aktion anlässlich der Orange Days verschiedene Not- oder Gewaltsituationen, denen Frauen und Mädchen ausgeliefert sein können, skizziert und mögliche Anlaufstellen benannt, an die frau sich wenden kann. Unsere Videos greifen diese Themen auf:

In unserem ersten Beitrag schauen wir auf den großen Komplex Cyberviolence gegen Frauen und Mädchen. Welche Ausprägungen dieser Form von Gewalt im Netz gibt es, wie erkenne ich sie und was kann ich tun? Die Folgen von Cyberviolence können gravierend sein und zeigen sich u.U. durch psychische, emotionale, aber auch physische Schäden. Konkrete Hilfe tut Not; eine geeignete Anlaufstelle für Betroffene kann HateAid sein. Diese Organisation leistet bei digitaler Gewalt z.B. unmittelbar Beratung und rechtliche Unterstützung: https.//hateaid.org/

Schule muss ein angst- und gewaltfreier Lernort für Kinder und Jugendliche sein, wo sich alle sicher fühlen. Inzwischen ist Cybermobbing allerdings zu einem großen Problem in Schulen geworden und die SchülerInnen können gleichermaßen Opfer wie TäterIn sein; auch Lehrkräfte sind betroffen. Diesem Themenaspekt widmet sich unser zweiter Beitrag, denn es muss gehandelt werden und der erste Schritt ist Aufklärung. Klicksafe bietet Informationen, Materialien, Webinare und weitere Unterstützungsangebote für Menschen in pädagogischen Berufen: https://www.klicksafe.de/cybermobbing

Du bist Gewalt ausgeliefert gewesen und warst froh, als es vorbei war – aber jetzt lässt dich die Situation nicht los? Du hast Albträume, fühlst dich ständig angespannt und manchmal ist es, als wärest du wieder in der Situation? Das sind typische Symptome einer Traumafolgestörung. Eine Psychotherapie könnte dir helfen und so stellen wir in unserem dritten Beitrag eine von der Bundespsychotherapeutenkammer entwickelte Website vor, auf der Hilfesuchende eine Therapeutin oder einen Therapeuten finden können: https://www.wege-zur-psychotherapie.org/

Unser vierter Beitrag weist auf Frauenhäuser als mögliche Anlaufstellen in Not- oder Gewaltsituationen hin. Häusliche Gewalt, egal, ob körperliche oder seelische, muss niemand aushalten und ein Leben in Angst ist keines! Der wichtige Rat: Geh da weg, auf den richtigen Weg, such dir ein Frauenhaus: https://youtu.be/3rhma1nHpjg?feature=shared

Und wir schauen mit unserem fünften Beitrag auf einen juristischen Aspekt, indem wir die Anonyme Spurensicherung vorstellen: Die vertrauliche Spurensicherung ist für Betroffene von sexualisierter Gewalt ein unabdingbares Verfahren, bei dem gerichtsfeste Beweise gesichert werden, ohne dass sofort eine polizeiliche Anzeige erstattet oder ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden muss. Sie ist deshalb so wichtig, weil Betroffene von sexualisierter Gewalt oft nicht sofort entscheiden können, ob sie Anzeige erstatten und damit ein Strafverfahren in Gang setzen wollen. Grund sind Schock, Angst und Scham der Betroffenen nach dem Erleben sexualisierter Gewalt. Die Untersuchung kann zusätzlich eine starke psychische Belastung darstellen. 

frauenrechte.de>unterstuetzung-fuer-betroffene

  bietet eine genaue Darstellung des Ablauf dieses Verfahrens sowie Anlaufstellen geordnet nach Bundesländern.

Nach Schätzungen der WHO sind weltweit mehr als 230 Millionen Frauen und Mädchen von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen, der wir unseren sechsten Beitrag widmen. Hauptverbreitungsgebiet sind Afrika und einige Länder Asiens, aber auch in Europa, darunter auch in Deutschland werden Mädchen zwischen dem Babyalter und der Pubertät an den Genitalien verstümmelt. NALA e.V. setzt sich in Burkina Faso, Kenia und in Deutschland gegen Genitalverstümmelung ein. NALA empowert und fördert Mädchen zu Unabhängigkeit. Nur starke Mütter haben starke Töchter: https://www.nala-fgm.de 

Orange als Alarmfarbe und Zeichen der Hoffnung

Die Orange Day's starten am 25.11. mit dem von der UN ausgerufenen internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und enden am 10. 12. mit dem Tag der Menschenrechte.

Auch die Soroptimisten (SI) sind diesen UN-Zielen verbunden, insbesondere dem Kampf gegen Gewalt an Frauen. Die anhaltend hohe Zahl an Gewalttaten gegen Frauen ist ein Punkt auf den immer wieder nachdrücklich aufmerksam gemacht werden muss- daran dürfen wir uns nicht gewöhnen!

Daher auch die Wahl der Farbe "Orange". Orange als Alarmfarbe - denn die Zahlen sind alarmierend:

Laut aktueller Erhebung des Bundesinnenministeriums ist 2022 die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland um 8,5% auf 240.547 Opfer gestiegen, davon über 90 % Frauen. Fast 35 % aller Frauen sind mind. einmal in ihrem Leben von physischer oder psychischer Gewalt betroffen.

Doch Orange ist aber auch die Farbe für Licht und Wärme und steht damit für die Hoffnung auf ein Leben ohne Gewalt an Frauen und Kindern.

ASS

Anonyme Spurensicherung bei Sexualstraft

Es ist passiert, dir wurde Gewalt angetan. Eine schreckliche Situation. Doch damit überhaupt die Möglichkeit besteht den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, braucht es gerichtsverwertbare Beweise.

Dafür gibt es Die Anonyme Spurensicherung. Das ist eine medizinische Untersuchung, die nach einer Sexualstraftat auf Wunsch der Betroffenen vertraulich und kostenfrei durchgeführt werden kann. Bei dieser Untersuchung werden die Spuren der Tat dokumentiert und gesichert.

Jedes Bundesland führt eine Liste mit Krankenhäusern, die solch eine Abteilung haben. Mehr Informatioen unter. https://www.hilfe-fuer-frauen-ev.de/ass/ (Nordrhein-Westfalen).

Gewalt im Netz

Orange Day's 25.11. - 10.12.

Anlässlich der Orange Days vom 25.11-10.12. wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Gewalt nicht immer körperlich ist.

Viel Mißbrauch und seelische Gewalt findet im digitalen Raum statt.
Haßreden, Hetze, schlimme Fotos verletzten und zerstören Menschen.

Schütz euch und holt euch Hilfe! Ihr seit nicht alleine!

Rollenbilder

anläßlich der Orange Days 2023

Gewalt gegen Frauen und die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen:
Ein Thema, das uns allen wichtig sein sollte!
Was können wir tun, um Gewalt gegen Frauen zu beseitigen?
Die Grundlage dafür, ob Menschen in ihrem späteren Leben Gewalt ausüben, wird in
der Kindheit geschaffen.
Maßgeblich sind die Bezugspersonen - und die engsten Bezugspersonen sind
oftmals die Mütter. Um Gewalt gegen Frauen zu beseitigen muss also ein
entsprechender Einfluss der Mütter auf ihre Kinder ausgeübt werden - und ich
spreche bewusst nicht nur von den Söhnen, denn Gewalt gegen Frauen und
Mädchen wird leider auch von Geschlechtsgenossinnen ausgeübt, z.B. in
Mädchenbanden.
Worum geht es bei dem Einfluss der Mütter auf die Kinder? Sicher nicht um Verbote
wie "Du darfst niemanden schlagen", denn: Viel wirksamer ist das Verhalten der
Mütter. Kinder lernen am Modell.
Wenn die Mutter also zu den Kindern sagt, "Du darfst niemanden schlagen", aber
selbst die Kinder schlägt, hinterlassen diese Schläge bei den Kindern einen viel
tieferen Eindruck und haben viel stärkere Auswirkungen auf ihr eigenes Verhalten,
als das Verbot.


Aber der Umgang der Mütter mit den Kindern ist nicht alles, was die Kinder prägt. Es
ist auch der Umgang anderer Personen mit den Müttern - und wie die Mütter darauf
reagieren. Und hier komme ich wieder zu Gewalt gegen Frauen: Wenn Töchter
mitbekommen, dass ihre Mütter sich Gewalt von anderen Personen in irgendeiner
Art und Weise gefallen lassen, halten sie das für normal und richtig und werden eine
Bereitschaft entwickeln, sich das ebenfalls gefallen zu lassen.


Wenn wir nun auf beispielsweise die deutsche Geschichte blicken, ist es noch gar
nicht lange her, dass Frauen in der Regel abhängig von ihren Ehemännern waren -
die Ehemänner durften entscheiden, ob die Frauen arbeiten durften.
Finanzielle Abhängigkeit macht unfrei. Wir haben immer noch ein gender pay gap,
ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle und viel zu wenige Frauen in
Führungspositionen. Das begünstigt Gewalt gegen Frauen.
Doch zurück zur deutschen Geschichte. Vergewaltigung in der Ehe war hier bis zum
15. Mai 1997 keine Straftat. Man mag meinen, was hinter verschlossenen
Schlafzimmertüren vor sich geht, habe keinen Einfluss auf die Kinder - weit gefehlt.
Ein Ehemann, der seiner Frau in Abwesenheit der Kinder Gewalt antut, verhält sich
ganz sicher auch in Gegenwart der Kinder weniger respektvoll gegenüber seiner Frau
als ein liebevoller Ehemann. Es sind kleine Gesten und Formulierungen, die die
Kinder wahrnehmen.
In einer Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen benötigen wir eine gleiche Bezahlung
von Männern und Frauen für die gleiche Arbeit, ein ausgeglichenes Verhältnis von
Frauen und Männern in Führungspositionen und in Partnerschaften einen
gegenseitigen respektvollen, liebevoll-zugewandten Umgang, wozu auch gehört,
dass Pflegearbeit und Belastungen, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben
entstehen, ausgeglichen auf die Partner verteilt werden.
Ich finde: Es gibt noch viel zu tun, los geht's!


YouTubeFacebookInstagram
Top